Ursprung des Flurumritts

Ein alt­her­ge­brach­ter, mit Pfo­feld unzer­trenn­lich ver­bun­de­ner Brauch ist der Flur­um­ritt. Nam­haf­te His­to­ri­ker füh­ren den Ursprung die­ses alten Brau­ches bis ins ger­ma­ni­sche Hei­den­tum zurück. Erst etwa in der Zeit Karls des Gro­ßen sol­len die Flur­um­gän­ge und ‑umrit­te einen kirch­li­chen Cha­rak­ter bekom­men haben. Urkund­lich las­sen sich Flur­um­rit­te, die frü­her in vie­len Gegen­den Fran­kens üblich waren, etwa 500 Jah­re ver­fol­gen. Wie bei Fron­leich­nam­s­um­zü­gen erba­ten die Rei­ter den Segen Got­tes für ihre Feld­früch­te. Der ande­re wich­ti­ge Zweck des Flur­um­rit­tes war die Siche­rung und Erhal­tung der Hut- und Gemein­de­gren­zen. Außer­dem muss­te das Wis­sen um die Grenz­ver­läu­fe und die Lage der Grenz­stei­ne von den Vätern an die Söh­ne wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Eine beson­de­re Bedeu­tung kam dabei den “Sieb­nern” zu. Sie waren in ers­ter Linie ver­ant­wort­lich für die Kon­trol­le und Unver­sehrt­heit der Gren­zen und führ­ten alle drei Jah­re das Umrei­ten der Flur unter Teil­nah­me des gan­zen Dor­fes durch. An die­ser Füh­rungs­rol­le der Feld­ge­schwo­re­nen, wie “Die Sieb­ner” seit 1868 ein­heit­lich in Bay­ern genannt wer­den, hat sich bis heu­te nichts geändert.


Der ältes­te Pfo­fel­der Grenz­brief stammt aus dem Jahr 1484. Im Jahr 1706 woll­te die Kir­chen­be­hör­de ein Ver­bot „die­ses heid­ni­schen und paps­t­i­schen Brau­ches“ erwir­ken. Vie­le evan­ge­li­sche Gemein­den gaben dar­auf­hin den Umritt auf. Die Pfo­fel­der lie­ßen sich nicht beir­ren und führ­ten ihren Umritt 54 Jah­re ohne Pfar­rer und Fah­ne durch. 1760 unter­nah­men die Pfo­fel­der einen erneu­ten, die­ses Mal erfolg­rei­chen Ver­such, ihre alten Rech­te wie­der­zu­er­hal­ten. Seit­her zieht eine statt­lich geschmück­te Rei­ter­schar mit den Feld­ge­schwo­re­nen, Pfar­rer bzw. jetzt Pfar­re­rin, Bür­ger­meis­ter und Gemein­de­rä­te an der Spit­ze am Sonn­tag durch das Dorf hin­aus und umrei­tet die Flur­gren­zen von Pfo­feld.

Vom 16. bis zum 19. Jahr­hun­dert fand die­ser Flur­um­gang bzw. der Ritt alle 3 Jah­re statt; seit 1889 alle zwölf Jah­re, da die Siche­rung der Gren­zen durch die Grün­dung der Ver­mes­sungs­äm­ter gewähr­leis­tet wur­de. Seit­her hat unser Flur­um­ritt nur mehr eine sym­bo­li­sche Bedeutung.